Jürnjakob Swehn. Der Amerikafahrer.

Zuletzt kam Amerika doch.

Da waren alle froh.

Ich auch, denn der oberste Koch gab mir einen Dollar und sagte: Du hast deine Sache gut gemacht. Da bin ich hingegangen und hab mich gründlich reingemacht und meine Matratze mit allem, was drin rumhüpfte, über Bord geworfen.

Die anderen machten es auch so, und wir freuten uns noch mal alle zusammen, daß wir den alten Lausekasten verlassen konnten. (…)

Lieber Herr Lehrer, in der Schule hast du uns gelehrt, daß die Sonne im Sommer hier aufgeht, wenn sie bei euch untergeht.

Lieber Herr Lehrer, ich muß dir mitteilen, daß das eine Irrlehre ist. Die Sonne geht hier auch morgens auf und abends unter. Ich hab gleich den ersten Tag gut aufgepaßt. Mit dem Mond ist das hier auch so beschaffen wie bei uns zu Hause.

Auf der Reise ist mir auch richtig klar geworden, wozu es gut ist, daß die Erde so rund ist. Das ist darum, Sonne und Mond könnten sonst nicht so gut rumkommen um die Erde. Und wir wären mit dem Schiff sonst nicht so gut nach Amerika gekommen. Das hat alles seinen Sinn und Verstand.

Lieber Herr Lehrer, ich muß dir mitteilen, da ist etwas, was ich nicht verstanden habe. Auf der Fahrt von England nach Amerika ist die Sonne sieben Wochen und zwei Tage lang morgens richtig aufgegangen und abends richtig unter. Das hat alles seinen Schick wie bei uns zu Hause.

Aber als wir hier ankamen, da wurden die Uhren ungefähr sechs Stunden nachgestellt. Lieber Freund, du mußt mir das mal ganz richtig erklären, warum das sein mußte. Ich weiß nicht, wo die sechs Stunden geblieben sind. Vielleicht liegen sie auch da, wo unsere Matratzen liegen.“